Zur Dynamik exploitierter Populationen vonTisbe holothuriae (Copepoda, Harpacticoida)

Abstract

In weekly exploited populations of the harpacticoid copepodTisbe holothuriae Humes, effects of exploitation rate on population density, age distribution, growth, as well as numerical and biomass yields were studied under conditions of surplus food supply at 22° C and 30 ‰ S. Increase of exploitation rate lowered the adult plus copepodid density and raised the density of nauplii, thus shifting the age distribution in favour of the nauplii. Total population density was almost equal at exploitation rates of 0.10, 0.50 and 0.70, but lower at rates of 0.30 and 0.90. Experiments, which have not yet been completed, have shown a higher resistance against the toxic effect of cadmium in populations exploited at rates of 0.30 or 0.90; populations exploited at the lower rate displayed a lesser degree of resistance than populations exploited at the rate of 0.90. Variability of densities was least at intermediate exploitation rates, whereas the variability of the age structure and the intrinsic rate of natural increase was less at higher rates, indicating smaller fluctuations in the ratio of the regulating variables mortality and fecundity with increasing exploitation. The assumption is made that an appropriate exploitation rate contributes to the achievement of favourable culture conditions for copepods, which are subjected to intense predation in natural populations. Within the range of the exploitation rates selected, biomass yields of nauplii and adults plus copepodids were approximately proportional to exploitation rate; therefore, the maximum rate sustainable by aTisbe holothuriae population cannot be established. From data on adult numerical yield, however, it may be concluded that exploitation rates exceeding 0.90 will not result in increased productivity.

Zusammenfassung

• 1. An wöchentlich mit Raten von 0,10; 0,30; 0,50; 0,70 oder 0,90 exploitierten Populationen des harpacticoiden CopepodenTisbe holothuriae Humes wurde unter konstanten Bedingungen (22° C, 30 ‰ S) die Abhängigkeit der Populationsdichte, der Alterszusammensetzung, des Wachstums und der Ausbeute von der Exploitationsrate untersucht.

• 2. Mit zunehmender Exploitation erhöht sich der Anteil der Nauplien, so daß sich die Alterszusammensetzung zu deren Gunsten ändert.

• 3. Die Populationsstärke ist bei den Entnahmeraten von 0,30 und 0,90 geringer als bei den Raten von 0,10; 0,50 oder 0,70; bei den letzteren ist die Populationsstärke etwa gleich. Eine hohe Entnahmerate verringert die Zahl der Adulten zuzüglich der Copepoditen, eine niedrige setzt ihre Zahl herauf. Die Zahl der Nauplien ist bei höheren Entnahmeraten im Mittel größer als bei niedrigen.

• 4. Nach den Ergebnissen noch nicht publizierter Untersuchungen zeigen die mit Raten von 0,30 oder 0,90 exploitierten Populationen auch hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber der toxischen Wirkung des Schwermetalls Cadmium ein abweichendes Verhalten.

• 5. Die Variabilität der Populationsdichte ist geringer bei mittleren Entnahmeraten, während die Variabilität der Alterszusammensetzung und der spezifischen Wachstumstrate mit steigender Exploitation abnimmt.

• 6. Es kann angenommen werden, daß zur Optimierung der Kulturbedingungen der an hohe Verlustraten angepaßten Copepoden auch eine entsprechende Exploitation beiträgt.

• 7. Im Bereich der gewählten Exploitationsraten sind die Ausbeuten in mg Feuchtgewicht an Nauplien und an Adulten zuzüglich der Copepoidten angenähert proportional der Entnahmerate. Die Versuche gestatten daher nicht die genaue Ermittlung der optimalen Ausbeute. Aus den Zahlen für die numerische Ausbeute an adulten Tieren kann jedoch geschlossen werden, daß eine Exploitationsrate höher als 0,90 zu keiner nennenswerten Steigerung der Ausbeute führt.