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Über Ermüdung des angeborenen Beutefangverhaltens der Larve vonAeschna cyanea (Odonata)
On fatigue of the innate prey-catching behaviour in the larva ofAeschna cyanea (Odonata)
Helgoländer wissenschaftliche Meeresuntersuchungen volume 13, pages 84–100 (1966)
Abstract
The prey-catching activities ofAeschna larvae were retarded and eventually stopped by offering prey dummies in different perspectives. The recovery of responsiveness was measured after time intervals of various lengths. Nymphs offered dummies in front of or above them prefer to snap in forward direction. The reappearance of the forwardly directed snapping response is more throttled by repeatedly releasing the snapping response in upward direction than the upwardly directed response is affected by releasing the snapping in forward direction during recovery time. The snapping response is throttled specifically by optical and tactile stimuli, as well as by the different movements of prey objects in the optical field. Throttling of only the snapping response results in a waning of all other partial activities of the prey-catching behaviour. The recovery of a retarded activity is at first fast and later slower and does not reach the initial level within twenty four hours. There are differences in the speed of recovery for partial and total throttling of the snapping response.
Zusammenfassung
1. Bei der Larve vonAeschna cyanea Müll. führt die Ermüdung der Schnapphandlung allein zu einem Ausbleiben aller anderen Teilhandlungen des Beutefangs.
2. Die Erholung einer erschöpften Instinkthandlung verläuft zunächst schnell, dann langsamer, hat aber nach 24 Stunden noch nicht das Ausgangsniveau erreicht.
3. Die Erholung der nur partiell durch dorsale oder frontale Reizung erschöpften Schnappbereitschaft erfolgt anfangs schneller als nach Erschöpfung auf alle Reizrichtungen hin, bleibt aber später hinter dieser zurück. Die typische, erst steile, dann flache Erholungskurve beginnt nach einer Ermüdung auf alle Reizrichtungen hin mit einem flachen Anfangsteil.
4. Die Erholung des Heranbewegens zeigt den gleichen Verlauf wie die Erholung der nur durch dorsale oder frontale Auslösung erschöpften Schnappreaktion.
5. Die Schnappreaktion ermüdet reizspezifisch für optische und taktile Reize.
6. Die taktile Auslösung des Schnappens im Erholungsintervall hat keinen senkenden Einfluß auf die Erholungsrate der durch optische Auslösung erschöpften Schnappbereitschaft.
7. Die Schnappreaktion ermüdet auf dem optischen Sinnesgebiet reizspezifisch für unterschiedliche Bewegungsweisen eines Beuteobjekts.
8. Die wiederholte frontale Auslösung der Schnapphandlung erschöpft weitgehend auch die Antwortbereitschaft auf eine anschließend dorsal erfolgende Reizung, während die wiederholte dorsale Auslösung der Schnapphandlung die Antwortbereitschaft auf eine anschließend erfolgende frontale Reizung nur teilweise erschöpft.
9. Die Erholung der durch frontale Reizung erschöpften Schnappbereitschaft wird durch im Erholungsintervall dorsal ausgelöste Schnappreaktionen stärker beeinflußt als die Erholung der erschöpften dorsalen Antwortbereitschaft durch im Erholungsintervall frontal ausgelöste Schnappreaktionen.
10. Der Ort der Ermüdungserscheinungen ist in zentralnervösen, der Afferenz zugehörigen Strukturen zu suchen.
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